Leben im Einklang mit der Natur

Die Maximierung der Beschleunigung unseres Lebens und die Sintflut von kontroversen, oft absurden und paranoiden Informationen aus einer maroden Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur erweckt bei vielen Menschen den Wunsch nach Einkehr, Umkehr und Rückbesinnung zu ethischen Werten, die allen Menschen zu eigen sind, aber in „unserer erlebten Welt“ immer mehr zu verschwinden scheinen. Aufrichtige Freude und Vertrauen, Liebe zu allem um uns herum, zur Natur (auch zu unserer eigenen), Mitgefühl füreinander, Zeit zum Sprechen, Fühlen und Genießen, nicht mehr so angespannt und aufgespannt zu sein – innerlich getrieben und dennoch nicht wissend wohin.

Die Welt ist im Umbruch, neue Lebensmodelle entstehen. Der Mutterhof will die Energie der Veränderung ins Licht heben. Er stellt sich den ökologischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit und wird damit Teil eines globalen Neuorientierungsprozesses.

Dabei will der Mutterhof Menschen ansprechen und informieren, wie ressourcenschonend und selbstbestimmt zu leben, nachhaltig zu wirtschaften und Achtsamkeit für Beziehungen und Verhältnismäßigkeiten zu entwickeln ist.

Das Ziel ist es konkret für den Mutterhof ‘Thingau‘, als auch für weiter zu gründende Mutterhöfe im ländlichen Bereich, konkreten Wohn-, Arbeits- und Lebensraum für Menschen zu schaffen, in dem alle Altersgruppen und unterschiedliche Berufe, Interessen und Fertigkeiten vertreten sein dürfen. Es dürfen hier verschiedene landwirtschaftliche, handwerkliche, soziale, pädagogische und künstlerische Tätigkeiten zur Ausübung kommen. Dabei wird sowohl traditionelles und alternatives Wissen angewandt und weitergegeben, als auch sinnvolle, nachhaltige und zukunftsweisende Technologien zum Einsatz gebracht.

Die Gemeinschaft des Mutterhofes setzt selbst ihre Ziele und schafft klare Strukturen, die eine Teilhabe und Mitbestimmung bei allen Entscheidungen ermöglichen. Alle bringen sich entsprechend ihrer Wünsche, Fertigkeiten und Fähigkeiten in den Mutterhof ein. Das Zusammenwirken ist getragen von gegenseitigem Vertrauen, Offenheit und Freiwilligkeit. Die Form des Miteinanders lässt Mut und Entwicklung entstehen, und ermöglicht die Entfaltung der individuellen Potenziale.

Der Mutterhof sucht die Vernetzung und den Austausch mit den Menschen und Einrichtungen der bestehenden Dorfgemeinschaft und der unmittelbaren Region, indem wir am Auf- und Ausbau von solidarischen Strukturen arbeiten, die die Bedürfnisse der Menschen decken, die Beziehungen stärken und eine nachhaltige Wertekultur ins Bewusstsein heben. Die Hofstelle mit allen Gebäuden und Räumlichkeiten (ehemalige Stallungsgebäude, Seminarraum, Künstler- und Veranstaltungsraum, Werkstätten, Fuhrpark, Büro, künftiges Seminar-/Schulhaus) und die zum Hof gehörenden Natur-Flächen (Lebens-Gärten, Gemüse-Acker, Grünland, Wald, Gewässer) sind die Grundlage, diese Vision in die Realität wachsen zu lassen.

Am Mutterhof soll der Ressourcenverbrauch gering gehalten und möglichst natürliche und erneuerbare Stoffe und Energiequellen verwendet werden. Ein Leben mit der Natur, ein ökologisches Konsumverhalten, Beiträge zum Erhalt der Artenvielfalt und Maßnahmen zum Klimaschutz sind wesentliche Eckpfeiler.

Der Mutterhof betreibt eine nachhaltige, permakulturistische Landwirtschaft mit Kreislaufwirtschaft, Kompostierung, gezieltem Humusaufbau und organisch-biologischer Wirtschaftsweise. Die Flächen werden möglichst vielseitig und abwechslungsreich genutzt, Garten- und Feldgemüse, Ostbäume und –sträucher sind vorhanden, Getreideanbau, Pilz- und Fischzucht sind geplant. Die Rekultivierung selten angebauter Pflanzen und die nachhaltige Kultivierung des eigenen Saatgutes und der eigenen Lebensmittel sind angedacht. Ein achtsamer Umgang mit Boden und Pflanzen ist ein wesentlicher Aspekt, der über die Mutterhof-eigene Landwirtschaft hinaus auch nach außen getragen werden soll. Immer mehr Menschen wünschen sich Gartenanlagen, die pflegeextensiv und ansprechend gestaltet sind und darüber hinaus ihren Beitrag zu einem ökologischen Naturhaushalt leisten. Das notwendige Fachwissen als auch die Kompetenz für Beratung und Umsetzung kann vom Team des Mutterhofes aus realisiert werden.

Eigene landwirtschaftliche Erzeugnisse, selbst veredelte Lebensmittel und direkt gehandelte Produkte werden wöchentlich auf dem hofeigenen Marktstand angeboten. Angedacht ist der Bau und Betrieb eines holzbefeuerten Brotbackofens, eine Dörrobsterei, sowie die Anschaffung und der Betrieb von Saftpressen und Ölmühlen.

Durch sein großes Platzangebot lädt der Mutterhof als Seminarbetrieb ein. Es wird Wissen und Erfahrungen über den Aufbau eines Mutterhofes als auch über alle Aspekte einer nachhaltigen und enkeltauglichen Lebens- und Wirtschaftweise in Form von Kursen und Seminaren weitergegeben. Externen Veranstaltern steht die Infrastrukur des Hofes für die Vermittlung von der Mutterhof-Ethik nahestehenden Inhalten offen zur Verfügung.

Grundsätzlich will der Mutterhof in seinem Sein und Wirken alle Menschen einladen, ermutigen und inspirieren, über sich hinauszuwachsen und sich den Fragen der Zeit offen und lebensbejahend zu stellen.


Der Mutterhof

Biodiversität

  • Bodenregeneration durch Humusaufbau
  • Anwendung von Terra Preta und EM
  • Renaturierung und naturgemäße Landschaftspflege
  • Verzicht auf Kunstdünger und Pestizide
  • Schaffen eines natürlichen Wasserhaushalts
  • Minimaler Maschineneinsatz
  • Permakulturelle Bewirtschaftung
  • Anlegen von Hügelbeeten und Steinanhäufungen
  • Kleinräumliche Gliederung und Mikrobiotope
  • Naturbelassene und spätgemähte Wiesen
  • Artenreiche Bepflanzung
  • Weiden, Beerensträucher und Obstbäume
  • Naturdeiche, Schwimm- und Löschteich
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